Freitag, 1. August 2014

Besuch beim Mittelaltermarkt - Ausflug mit den "Kleinen"


Da ich meiner Schwester nach einem wirklich schönen Aufenthalt letztes Jahr mit meinen Freunden beim Mittelaltermarkt einen Ausflug dorthin versprochen hatte und die Fahrt also ohnehin schon organisiert war, beschloss ich, gleich noch meine Cousins mit einzupacken - ob ein Teenager, auf den man aufpassen muss, oder 3 macht dann auch schon keinen Unterschied mehr und die Kleine war natürlich genauso wie die Jungs begeistert von der Idee!



Auf dem Weg zum Markt, der sich auf einer Halbinsel inmitten der Stadt befand, kamen wir natürlich am Dom und anderen Sehenswürdigkeiten vorbei. Ich dachte immer, dass Sagen und Geschichten zu bestimmten Denkmalen interessanter seien, wenn man sie direkt vor der besagten Statue erzählt.

Diesmal lief es allerdings anders, da die Jungs mich während der Zugfahrt schon nach Geschichten löcherten.

Also erzählte ich ihnen, was mir einfiel, was unter anderem die Geschichte des "Gänsepriesters", eines alten Patrizierhauses mit Ballsaal, die Sage über die Entstehung der Steinernen Brücke und sämtliches Wissen und die Geschichten, die mir aus dem Besuch der Tropfsteinhöhle in Erinnerung geblieben waren.

Die Kinder konnten natürlich nicht genug hören und irgendwann fiel mir auf, dass auch die Reisenden in den Sitzen neben uns zuhörten. ;-)

So stieg gerade N. völlig begeistert aus dem Zug und ging um jede Statue vorsorglich einmal herum, weil ich ihm verraten hatte, dass man das Geheimnis des Gänsepriesters herausfindet, indem man ihn einmal von hinten betrachtet.

Sie schauten jede Statue und auch den Dom sehr genau und voller Faszination an, bis ich ihn endlich zum Gänsepriester brachte, der natürlich eifrig mit der Kamera dokumentiert wurde.


Mit ein paar Geschichten ist für sie eine Stadtführung gleich interessanter und auf dem Weg zum Mittelaltermarkt machten wir natürlich einen Pflichtstopp bei der berühmten Wurstküche, um Würstchensemmeln für alle zu holen mit den besten Würstchen und Semmeln der Stadt!




Dies stärkte uns für den Weg und wir betrachteten voller Begeisterung sämtliche Flechtkörbe, Holzschnitzereien, geschmiedete Münzen und Waffen, Kostüme, Schmuckstücke, wunderschöne in Leder eingebundene Notizbücher, sämtliche Kristall- und Steinarten, Wurf- und Spielstände etc.




Fasziniert haben uns auch die bunten Kränze, mit denen fast alle kleinen Mädchen herumgelaufen sind. Ich hatte vom letzten Jahr noch ein geflochtenes rotes Lederband, das ich mir ins Haar band - als Ausgleich für die prächtigen Kränze, die leider nur an kleinen Kindern wirklich süß aussehen.

Das Lustigste ist, dass ich mit diesem Foto die Kränze dokumentieren wollte und mir erst im Nachhinein beim Betrachten auffiel, dass ich hierbei unbeabsichtigt ein Paparazzifoto wohl von einem der Standbesitzer bei der Mittagsruhe gemacht habe. ;-)


Bei den Schmuckständen hielten meine Schwester und ich uns natürlich am längsten auf, wodurch für sie zwei Talismanketten und für mich funkelnde Ohrringe heraussprangen.
 
Interessiert betrachteten wir die Wahrsagerin, aber keiner von uns traute sich, zu ihr zu gehen - wir sind zwar grundsätzlich nicht so abergläubisch, aber wollten generell einfach unsere Zukunft lieber nicht wissen.
 

An Essensspezialitäten gab es natürlich alles, was das Herz begehren kann: Langosch, gegrillte Fleischspieße, Orientalisches (Baklava und orientalischer Reis), frittierte Apfelscheiben in Panade, Schupfnudeln mit Sauerkraut, Sengzelten in verschiedenen Variationen, gebrannte Nussmischungen etc. 

Etwas Besonderes sind auch immer die verschiedenen Met(Zaubertrank)sorten und der mittelalterliche Pfeffer-, Pfirsich- und Kirschwein.



Gegessen haben wir Langosch mit Schmand, Schinkenwürfeln, Käse und Knoblauch und eine Nutella-Crêpe sowie süßes (mit Schokostückchen) und herzhaftes Stockbrot (mit Paprikastückchen und Gewürzen) von dem die Jungs so begeistert waren, dass ich es unbedingt demnächst einmal selbst ausprobieren muss!

Inspirierend fand ich die Idee, gebratene Champignons in der Brotschale zu servieren und da ich das Rezept hierfür bereits erprobt habe, wäre das eine interessante Idee...

Und trotzdem antwortete der Größte auf die Frage, was denn am besten gewesen sei, grinsend mit "Würstchensemmel", weshalb wir auf dem Rückweg noch einmal daran vorbeigingen und eine Ladung holten.



Bei der Hitze machten wir natürlich noch einen kleinen Abstecher ins Diba, die beste Eisdiele der Stadt, bei der man nie voraussagen kann, welch besonderen Sorten sie wohl gerade haben, weil diese sehr kreativ sind und ständig wechseln.

Außerdem sind die Kugeln wirklich sehr großzügig bemessen, weshalb und auch wegen der großartigen Qualität man den nicht ganz günstigen Preis (der hier in der Stadt allerdings leider üblich ist) gerne zahlt.

Hier gab es Eis für alle, wonach wir uns langsam auf den Heimweg machten.

Mein Tipp für zweistündige Zugfahrten mit Kindern (oder Erwachsenen - hier sind alle gleich) sind: Erstens immer genug Keksvorrat, zweitens mindestens ein Kartenspiel und drittens genug Geschichten zu erzählen.

Wenn man auf der Heimfahrt schon zu müde zum Geschichtenerzählen ist, dann hilft einem hier das Kartenspiel gut weiter.

Mit meinen Freunden wird einfach immer ein Buch gelesen oder geredet - aber mit dem Lesen haben die Jungs es nicht so.



Auch ganz wichtig: Man sollte darauf achten, dass jedes Kind zumindest ein kleines Souvenir ergattert hat, das es als Erinnerung mit nach Hause nehmen kann - irgendwie geht ihnen etwas ab, wenn das fehlt.

Mit diesem Ausflug habe ich auf jeden Fall einen Glückstreffer gelandet, weil er allen "Kindern"  (die ja mittlerweile schon längst Teenager sind) sehr gefallen hat und gerade in dem Alter ist es etwas sehr Besonderes, wenn sie so gerne mit ihrer "älteren" Cousine etwas unternehmen, weshalb ich schon überlege, was wir als Nächstes zusammen machen könnten.



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