Als Erweiterung unseres Ausflugstages nach der Landesgartenschau besuchten wir
Schloss Egg, das in der Nähe liegt, und wir machten spontan eine Führung dieses wundervollen Gebäudes mit.
Im Gegensatz zu vielen Gebäuden dieses Alters ist Schloss Egg außen und innen in einem wirklich schönen Zustand, was vielleicht daran liegt, dass die Besitzer den zweiten Stock bewohnen und nur der erste Stock sowie das Erdgeschoss für Führungen bzw. Hochzeiten sowie die Kapelle für Taufen zur Verfügung stehen.
Den bepflanzten Innenhof umschließen rundherum überdachte Rundgänge auf der Schlossmauer mit Zugang zum 60 Meter hohen (Hunger-)Turm, auf dessen Spitze mit Rundgang eine spindelförmige Treppe zu einer wunderbaren Aussicht auf die umgebenden Wälder führt.
Der Eingang führt einerseits in einen "Warteraum" für Anreisende mit beeindruckender Bücherwand sowie Sekretär und Sessel, sowie Truhen und das Wappen.
Im ersten Stock fällt zunächst sofort der Spiegelsaal mit dem prachtvollen Kronleuchter auf, sowie der gelbe Salon (für Weinproben) mit Wand- und Deckenverzierungen aus Leder, der rote Salon als Zimmer für die Damen und der blaue Salon mit "Kussecke".
Den Speisesaal krönt ein riesiger Tisch für ein Rittermahl - so einen hätte ich auch gerne - und vom Spielzimmer gelangt man in das hellste Zimmer des Schlosses, mit eigens weißem Kamin: das Musikzimmer.
Sämtliche Räume sind bis ins Detail im jeweiligen Stil dekoriert, wobei jedes Zimmer einen eigenen, besonderen Kamin hat.
Außerdem lassen sich immer mal wieder sehr wertvolle Kunstgegenstände bzw. Porzellanvasen sowie Geheimtüren finden.
Ich glaube, ich habe noch nie ein so schön erhaltenes Schloss gesehen.
Faszinierend fand ich auch, dass trotz all der geschichtsträchtigen Räume, die Spuren der jetzigen Bewohner, z.B. die Pflanzen auf den Rundgängen sowie die Terrasse, dazupassen und dem Anwesen Leben geben.
Sämtliche Geschichten, zum Beispiel die der spukenden weißen Frau, oder auch den Anblick der Folterkammer sog ich förmlich in mich auf, weil ich sie am nächsten Tag den Kleinen erzählen wollte, die sich immer sehr über solche Geschichten freuen.
Auf Empfehlung eines Freundes machten wir uns nach diesem langen Ausflugstag auf den Weg zum Krahwirt, einem Wirtshaus mit großem Biergarten und sehr gemütlich rustikalem - völlig in Holz gehaltenen - Speisesaal, in dem man direkt auf die offene Küche blicken kann, wo bereits die Schweinshax'n am Spieß gedreht werden und über dem Feuer das Burgerfleisch angebraten wird.
Beeindruckt von der Speisekarte mit allerlei Steakspezialitäten und anderen feinen Köstlichkeiten, bestellten wir für Monsieur eine Schweinshax'n mit Knödel und Sauerkraut und für mich Hähnchensteak in Rahmschwammerlsoße mit Rösti.
Schon bevor wir unser Essen bekamen, betrachteten wir - voller Hunger - die Gerichte, die die anderen Gäste bekamen und jedes Einzelne hätten wir am liebsten selbst probiert.
Es schmeckte so köstlich, dass ich alles restlos verspeiste und der Kellnerin beim Bezahlen gleich mehrmals sagte, wie gut ich es fand - weil ich einfach nicht anders konnte! ;-)
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