Da mein Onkel und meine Tante mich gebeten hatten, neben dem professionellen Fotografen selbst auch einige "ungestellte" Fotos während ihrer Hochzeitsfeier zu machen, entstand eine richtige Bilderflut - einerseits von sämtlichen Familienmitgliedern (was ein Segen war, denn der Fotograf konzentrierte sich vor allem auf das Brautpaar und man will ja auch ein paar Familienfotos und "Outtakes" haben) und andererseits von Details wie Dekoration, Essen etc.
Die Gestecke waren in rosa-grün-weiß gehalten und schmückten die Tische, das Brautauto und natürlich die Braut.
Das Menü diente (auf transparentem Papier um ein Teelicht gewickelt) zur Tischbeleuchtung und -dekoration.
Das Wirtshaus, in dem gefeiert wurde, ist direkt neben dem Schloss in unserem Ort und der Empfang nach der Kirche fand auch direkt im hauseigenen Biergarten bzw. der ursprünglich erhaltenen Scheune mit allerlei Häppchen (Satéspieße, Fleischpflanzerl, Schnitzel, mit Forellen/Schnitzeln belegten Baguettescheiben, gefüllten Teigschnecken) und natürlich Getränken statt - was bei der Hitze auch nötig war!
Hier fanden die Glückwünsche und Schenkungen statt (das Geschenk von mir waren heimlich gemachte Fotos von ihren beiden Kindern, die ich in einer Collage zusammenstellte und rahmte), bevor wir zum Essen in den großen Saal gingen.
Als Vorspeise gab es italienische und bayerische Platten mit allerlei Köstlichkeiten (Melonen mit Schinken, Pesto-Nudelsalat, panierte Zucchinischeiben, Schrimps, Lachs und Kalamari mit Kräuterdip, Obazda, Sülze, Entenschmalz mit Schinkenstücken, rote Beete, mit Frischkäse gefüllte Paprika, dazu verschiedene Baguettescheiben), für die der hiesige Koch bereits bekannt ist.
Dem Hauptspeisenangebot, das bunt mit Blüten dekoriert war, kam noch ein Salat mit würzig gerösteten Nüssen zuvor.
Als Hauptspeise konnte man zwischen Seeteufel in Kräutersahnesoße mit Duftreis , Kalbsrücken vom Milchkalb auf frischer Pfifferlingrahmsoße mit Semmelknödel und gefüllte Schweinelende mit Parmaschinken und Mozzarella an sommerlichem Gemüse mit Berner Rösti auswählen.
Die Nachspeise bestand aus Panna cotta mit Himbeersoße, Mousse au chocolat und Tiramisu - Eines leckerer als das Andere, weshalb einige gleich mehrere Nachspeisen verlangten (wie meine Tante unter dem Deckmantel ihrer Kinder "die angeblich noch nichts bekommen hätten", um sich vor der Bedienung nicht zu "outen").
Außerdem gab es noch ein Kuchenbuffet mit einer herzförmigen Erdbeer-Hochzeitstorte, Nussecken, Blätterteigstangen mit Nussfüllung, bunt verzierten Muffins, aber auch Wurstsalat und Käse mit Baguette für diejenigen, die es zu später Stunde lieber herzhaft mögen.
Zwischen den Gängen und auch während der Pausen, die die Band einlegte, brachten einige Einlagen Stimmung in die Gästeschar.
Dazu gehörte einerseits ein Feuerwerk, andererseits ein durch die besten Freunde vorgetragener und unheimlich lustiger Sketch und das durch den Sportverein gesungene Lied unseres Dorfes.
Auch die Braut hatte heimlich einen Song mit der Band für den Bräutigam eingeübt und überraschte uns mit ihrer Stimme.
Ihre Schwestern hatten aus der gesamten Familie Informationen und Insider über das Brautpaar zusammengesammelt und daraus eine Zeitschrift erstellt, die sie verteilten.
Außerdem durfte sich jede Familie eine der Postkarten mit Fotos des Brautpaares oder ihrer Kinder aussuchen, die bereits frankiert und mit einem Datum versehen waren, an dem man dem Brautpaar ein paar Grüße und eine Erinnerung an ihre Hochzeit schicken sollte.
Dazwischen wurde natürlich getanzt und viele Bilder geschossen, denn: Die Schwestern der Braut hatten einen Bilderrahmen sowie eine Anzahl an Perrücken, lustiger Brillen, Angelzubehör (das Hobby des Bräutigams) und anderer lustiger (Party-) Accessoires bereitgestellt, damit sämtliche Gäste zu zweit oder in Gruppen für lustige Fotos für ein eigenes Hochzeitsalbum posierten. Auch wenn gerade die älteren Gäste zunächst einmal etwas irritiert waren, so war dies im Nachhinein der größte Spaß!
Der Lebensbaum auf der Leinwand sollte durch sämtliche Fingerabdrücke der Hochzeitsgäste mit Blättern gefüllt werden, sowie das Herz des Baumes mit denen des Brautpaars.
Auch für die Kinderfreude sorgten die Brautschwestern durch leuchtende Neonarmbänder, die sie verteilten, als es dunkel wurde, und davon so viele, dass einerseits für sämtliche Erwachsene auch noch genug da waren und andererseits die Kinder lange Ketten daraus zusammenstecken konnten.
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