Dienstag, 5. Mai 2020

Wildkräuterwanderung am Elbufer

An einem sehr heißen Samstagmorgen machte ich im Juni eine Kräuterwanderung an den Elbwiesen mit. Ich kenne mich eigentlich schon ganz gut mit Wildkräutern aus. Dennoch schadet eine Auffrischung nie und ich habe auch das Gefühl, dass in meiner niederbayerischen Heimat doch eine andere Auswahl an Wildkräutern zu finden ist als im Elbetal. Wir begannen am Trollgarten an der Elbe und innerhalb von wenigen Metern hatten wir bereits viele Kräuter entdeckt.Weitergeführt wurde der Spaziergang im Johannisfriedhof, wo ebenfalls noch mal einige Kräuter zu finden waren und wohltuender Schatten auf uns wartete. ;-)

Wildkräuter, die man für Tee benutzt, sollte man bis Ende Juni sammeln.

Brennesseln kenne und verwende ich selbst schon lange für die Kräuterküche. Sie stärken das Bindegewebe und haben einen hohen Eisengehalt. Sollte man die jungen Blätter für Salat verwenden, muss man sie mit dem Nudelholz platt walzen, damit man sich nicht "brennesselt". Nun klein schneiden, antrocknen lassen und etwas Salz dazu. Auch die Samen sind nahrhaft und enthalten Phytotestosterone.



Johanniskraut sollte gepflückt werden, wenn er blüht. Er kann die Leber entgiften und soll eine antidepressive Wirkung haben. Achtung! Johanniskraut macht lichtempfindlich (Gefahr eines Sonnenbrands) und macht bestimmte Medikamente unwirksam! Deshalb vor der Einnahme immer einen Medikamenteninteraktionscheck machen!

Die Malvenblüte (links) kann als Schleimlöser verwendet werden. Die Malve hat einen nussig-frischen Geschmack.

Beinwellblätter (rechts) kann man lokal anwenden, oder auch die Wurzeln im Herbst sammeln und daraus zusammen mit Bienenwachs eine Salbe zubereiten. 

Die Samen der Knoblauchrauke können ähnlich wie Pfeffer verwendet werden.

Giersch ist nicht nur eine leckere Salatzutat, sondern verbessert auch den Harnsäurestoffwechsel (z.B. bei Gicht)

Scharfgarbe soll ca. 1 Woche vor der Menstruation gegen Menstruationsbeschwerden verzehrt werden.



Beifuß ist gut geeignet für Kräutersträuße oder zum Räuchern.


Gänsefingerkraut (seine Blüten und Blätter) soll der Entspannung dienen.

Spitzwegerich kann bei einem Insektenstich unterwegs zerkaut und auf den Stich gegeben werden.


Ackerschachtelhalm kann über Nacht in Wasser eingeweicht werden. Anschließend 1 EL Zinnkraut mit 1 L Wasser 5-7 Minuten köcheln und anschließend ziehen lassen. Nun kann man nach Belieben noch andere Kräuter hinzufügtn. Achtung, fördert den Stoffwechsel, aber färbt die Zähne grün!



Um die Niere zu unterstützen, hilft ein Tee aus Brennesselblättern (rechts), Birke, Löwenzahn und Goldrute (links).


Auch der Wiesenknopf (rechts) und Ackersenf (links) kann für Wildkräutersalate verwendet werden.

Kräuter sollten stets in der Blüte gesammelt werden (ca. 10-11 Uhr vormittags an einem sonnigen Tag).

Uns wurde der Naturführer "Welche Essbare Wildpflanze ist das?" - Christa Bastgen, Berko Schröder, et al. empfohlen, welchen ich seither auch zum Bestimmen von Pflanzen gerne benutze und mich damit auch sicherer fühle. Nichtsdestotrotz fühle ich mich nach wie vor am sichersten, wenn mir jemand, der sich auskennt, aktiv die Kräuter zeigt. 

Die Schoten des Hirtentäschels (unten links) kann man ebenfalls gut für Wildkräutersalate verwenden, sie schmecken leicht nussig. 

2 Kommentare:

  1. Ich interessiere mich gerade sehr für Wildkräuter. Gern würde ich auch mal bei einer Kräuterwanderung dabei sein. Danke für deinen tollen Post. Herzlichst Kirsten

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Kirsten,
      vielen Dank! Ich habe den Kurs über die VHS gebucht und das war sehr günstig (nur ein paar Euro). Tatsächlich war ich, weil meine Freunde wenig interessiert an Kräutern sind, allein dort und es hat mir viel Spaß gemacht! Ansonsten kommt man mit Büchern (z.B. "Welche essbare Wildpflanze ist das?") auch weiter, aber die Kräuter live zu sehen, riechen und schmecken finde ich immer eingänglicher.
      Viele Grüße,
      Sarah

      Löschen