Als ich aufgrund einer Weiterbildung nach Barcelona kam, war das
Programm so straff, dass ich nur am Ankunftstag etwa einen halben Tag
zur Besichtigung der Stadt hatte. Ich kam also im Hotel an, stellte nur
den Koffer im Zimmer ab und nahm mir gleich ein Taxi zur Sagrada Família.
Zumindest diese wollte ich unbedingt sehen und hatte auch bereits zu einer festen Uhrzeit ein Ticket online vorgebucht, sodass ich ohne Anstehen hineinkonnte. Die Kirche gefiel mir sehr, da sie so hell und bunt war. Überall gab es etwas zu entdecken und man fühlte sich wie in einem Zauberwald, als wäre man ein Insekt und über einem die riesigen Baumkronen und Sonnenstrahlen, die durch allerlei Naturgewächse hindurchblitzen.
Auch von außen ist die Kirche natürlich ein absolutes
Highlight und immer wieder durfte ich sie an den nächsten Tagen aus
verschiedensten Winkeln von verschiedenen Veranstaltungsorten aus
betrachten.

Danach machte ich mich zur Casa Batlló auf, einem weiteren architektonischen Meisterwerk von Gaudí. Hier hatte ich Glück, dass im November abends wohl nicht mehr viele Touristen unterwegs sind und durfte ebenfalls ohne Anstehen gleich das Haus betreten.
Die Infos des Audioguides in allen Zimmern waren total
spannend und lenkten den Blick immer wieder auf Kleinigkeiten, die man
sonst vielleicht nicht bemerkt hätte. Es gab 2 Innenhöfe in schönsten
Blautönen, die Dachterrasse und auch die Terrasse vor dem Esszimmer
waren toll, ebenfalls natürlich der Salon, den man von der Straße auch
gleich sieht. Dort besorgte ich auch eine wunderschön bedruckte
Postkarte für meine Mama.
Danach machte ich mich zur Casa Milà auf, um diese zumindest von außen noch zu betrachten. Tatsächlich bot man mir dort an, die englischsprachige Führung mit Champagnerempfang gleich mitmachen zu können. Dies war zwar etwas teurer als der normale Eintritt (34 Euro), aber sonst hätte ich am selben Tag nach 19 Uhr keine Führung mehr machen können.

Die Führung war es allemal wert. Denn obwohl die Wohnungen von Casa Milà bewohnt sind, man also nicht durch sämtliche Stockwerke und Zimmer marschieren kann, sind die Informationen und auch der Dachboden sowie die Lightshow im Dunkeln auf dem Dach und der anschließende Empfang im Innenhof natürlich ein besonderes Erlebnis.

Danach spazierte ich noch ein paar Meter durch den Park Güell, allerdings sah man hier natürlich kaum etwas, weil es schon dunkel war.

Anschließend kam meine liebe Freundin und Kollegin nach und wir spazierten durch die Altstadt und aßen Tapas.
Die Fortbildung fand im Krankenhaus Sant Pau statt.
Alleine das Krankenhaus war schon ein Erlebnis für sich. Weil das
Gelände und die Gebäude so einzigartig sind (entworfen von einem Schüler
von Gaudí), erhielten wir eine Führung und ich habe noch selten
jemanden gesehen, der so begeistert von seiner Arbeit ist. Der Guide war
richtig faszinierend und wir natürlich wirklich interessiert, was ihn
noch zusätzlich motivierte.
Sant Pau war ursprünglich ein Krankenhaus
für Arme, da zur damaligen Zeit die Reichen die Ärzte zu sich nach Hause
kommen ließen. Das Gelände wurde mit dem Gedanken der ganzheitlichen
Medizin angelegt, also jedes Gebäude in einem anderen Stil mit vielen
Farben, vielen Naturmotiven, aber auch sorgsam angelegte Gärten mit
Orangenbäumen, Lavendelsträuchern, die dufteten. Auch Luftschleusen für
einen angenehmen Luftaustausch im Sommer und vieles Anderes, wie
Aufenthaltsräume mit vielen Fenstern und bunten Motiven wurden gebaut.
Gerade wenn man heute die meisten grau-in-grau-tönigen Krankenhäuser
ansieht, so fühlt man sich doch auf einem so einladend gestalteten
Gelände viel wohler. Das Krankenhaus war bis vor 9 Jahren in Betrieb und
einige Gebäude sind es immer noch. Der Rest ist mittlerweile
restauriert und man kann es besichtigen.

Insbesondere auch das Verwaltungsgebäude ist mit seinen vielen Empfangssälen besonders prächtig gestaltet, auch weil sie von den reicheren Gästen dort Spenden erhofften.

Alles in allem habe ich nicht nur in der Fortbildungsveranstaltung viel gelernt, sondern auch den kurzen Aufenthalt von 2 Tagen sehr genossen und werde bestimmt wiederkommen!


Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen