Freitag, 5. Juni 2020
Eine Woche in Marrakesch
Im Mai letzten Jahres verbrachten Monsieur und ich eine Woche in Marokko.
Bezüglich der Reisezeit muss ich sagen, dass wir Ende Mai nach Marokko reisten. Während dieser Zeit war Ramadan, was an sich kein Problem war, aber wir kamen uns schon manchmal komisch vor, bei dieser Hitze zu trinken, wenn die Einheimischen dies doch nicht durften. Es war laut der Marokkaner mit denen wir sprachen auch unnatürlich heiß für Mai. Die Temperaturen lagen tagsüber bei ca. 40°C. Sollte man viele Ausflüge machen wollen, wäre 1-2 Monate früher sicher besser. Dafür benutzten wir zum Abkühlen gerne den Pool im Innenhof unseres Riads.
Wir buchten insgesamt 2 Riads in Marrakesch über AirBnB*, da wir zwischendurch ein paar Tage in Fès verbrachten. Beide gefielen uns sehr und wir würden sie jederzeit weiterempfehlen. Es sind jeweils Bed and Breakfasts, in denen man morgens von den Köchinnen ein ausgedehntes Frühstück inklusive einheimischer Leckereien wie Fladen, Pfannkuchen, Spiegelei, Gebäck mit Marmelade und frisch gepressten Orangensaft sowie Minztee bekommt.
Die ersten Tage verbrachten wir in dieser Wohnung*. Sie liegt wirklich mitten in der Medina, was wir uns auch so wünschten, um das "echte" marokkanische Leben kennen zu lernen. Als wir einmal für einen Museumsbesuch die Medina verließen, sahen wir riesige Hotelkolosse außerhalb der Mauer und fanden unsere Wahl der einheimischen Hotelzimmer mit dem traditionellen Frühstück und Abendessen viel besser. Den zweiten Aufenthalt verbrachten wir in dieser Wohnung*. Zu Abend aßen wir dann in einem der vielen Dachterrassenrestaurants mit wunderbarer Aussicht und vielen Lichtern um uns herum. Wir bekamen keine Touristenküche sondern die typischen Gerichte wie Couscous oder Tajine.
An einem Vormittag hatten wir über AirBnB* einen marokkanischen Kochkurs bei der Köchin Najlae* gebucht. Sie nahm uns wie Freunde in ihrem Haus auf und zeigte uns, wie man Minztee zubereitet, wie man Tajine mit Hühnchenfleisch und vegetarische Tajine kocht sowie gefüllte Teigrollen mit gebratenem Gemüse und eine passende Nachspeise. Dies machte total Spaß. Nicht nur lernten wir etwas über die marokkanische Küche sondern auch über die Traditionen.
Najlae ist ungefähr in meinem Alter und so waren wir sehr neugierig aufeinander und beantworteten uns gegenseitig unsere Fragen. Ich war beeindruckt von ihrem Mut, über Kurse zum gemeinsamen Einkommen beizutragen. Da Ramadan war, durfte Najlae natürlich nichts zu sich nehmen. Allerdings verriet sie mir, dass es Köchen erlaubt ist, abzuschmecken, wenn sie es anschließend wieder ausspucken.
Sie bot uns an, dass wir uns jederzeit melden können, falls wir etwas auf den Märkten erwerben wollten, damit sie für uns den richtigen Preis herausfand und wir nicht betrogen werden konnten. Immer, wenn man seinen Urlaub an einem fremden Ort verbringt, sind es die Begegnungen mit anderen Menschen, die einem am meisten im Gedächtnis bleiben und dieser Kochkurs gehört auf jeden Fall dazu.
Weiterhin besuchten wir in der Medina auch das Maison de la photographie mit seinen tollen Fotos, einer Filmvorführung und einem Café auf der Dachterrasse.
Le Jardin Secret stellte eine gekühlte Ruheoase in der nachmittäglichen Hitze dar und wir schlenderten lange zwischen den Kakteen und Olivenbäumen entlang und tranken Minztee auf der Dachterrasse.
Gleich am ersten Tag wirkten wir etwas verloren auf unserer Suche nach dem Weg und fielen natürlich gleich auf einen Guide herein, der uns zwar zu den Gerbereien führte, aber natürlich dafür auch Geld wollte. Erst nach ein paar Tagen wussten wir, wie man solche Angebote vehement ablehnt und auch die Taxifahrer radikal herunterhandelt. Am besten ist es, die Hotelangestellten vorher zu fragen, wie viel ein Taxi zum Bahnhof kosten sollte und dann auch darauf zu bestehen. Weil ich die aufdringliche Art, Waren zu verkaufen nicht besonders mochte, war mir einfach auch nicht nach dem Erwerb von Souveniren zumute. Schade eigentlich bei so vielen schönen Dingen.
Werbung, unbezahlt.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Oh, danke für den wunderschönen Bericht! Das klingt wirklich toll. Vor allem der Kochkurs klingt super. Dass Du keine Lust auf Souvenirkauf hattest, kann ich total verstehen. So ging es mir vor vielen Jahren in Tunesien.
AntwortenLöschenVG, Steffi von https://perlenhuhn.blogspot.com/