Samstag, 28. September 2013

Familienfeiern



Wenn jemand garantiert bei keiner Familienfeier fehlt - außer ich bin "außer Lande" - dann bin das ich. Und zwar freiwillig. Dabei habe ich eine wirklich große Familie mit jeweils zwei bis drei Kindern ;-).

Da gibt es Geburtstage, Taufen, Hochzeiten, Feiertage und die Wochenendsbesuche mit allen bei Oma.

Während ich es bei meinen Freunden organisiere, dass wir uns regelmäßig sehen, ist das bei meiner Familie eigentlich nicht nötig, da am Wochenende meistens ohnehin alle zusammenkommen oder bald eine Feier stattfindet.

Ich fühle mich meistens geschmeichelt, wenn mir jemand eine Frage stellt, die genau auf mich zugeschnitten ist, nicht einfach nur "Wie geht's?" - man weiß dann, dass es denjenigen wirklich interessiert, was man dazu zu sagen hat oder wie es einem geht.

Deshalb versuche ich, mir wirklich für jeden allein ein bisschen Zeit zum Reden zu nehmen, stelle ein paar Fragen, einfach um zu hören wie es demjenigen geht und um uns zwei wieder auf den neuesten Stand zu bringen.

Das ist nicht immer so einfach, man muss sich natürlich auf die Interessen der jeweiligen Person einlassen. Ich kann mir zum Beispiel mit meinen kleinen Cousins stundenlang während einem Waldspaziergang Geschichten über die Abenteuer des kopflosen Mörders (meine Erfindung an Halloween, um sie zu gruseln, die ihnen seither nicht mehr aus dem Kopf geht) auszudenken.

Genauso unterhalte ich mich gerne mit meiner Tante G. über die Bücher, die wir gerade lesen oder ihre neuesten Bastelideen.

Es ist spannend, dadurch mit jedem eine kleine Gemeinsamkeit zu entdecken, auch wenn man natürlich mit manchen vertrauter ist als mit anderen.

So wird ein Familientreffen sehr vielseitig.

Natürlich werden Familienfeiern meistens etwas lauter, wenn alle durcheinander reden, es gibt Unmengen zu essen und man ist danach meistens etwas fertig, aber ich mag den Trubel!

Und wenn es mir doch einmal zu viel wird, schnappe ich mir die Kleinen und wir machen einen Abenteuerspaziergang oder - ganz, ganz schlechte Idee - machen mitten im Herbst eine Wasserbombenschlacht (weil "die könnten ja kaputt gehen bis zum nächsten Sommer"... behaupteten die Kleinen...).

Mittwoch, 25. September 2013

Heiße Schokolade zum Frühstück



Letztes Wochenende hat meine liebe Freundin V. die ganze Gruppe zu sich nach Nürnberg und Umgebung eingeladen. Letztendlich konnten nicht alle sieben und so machten wir "fünf Freunde" uns auf Abenteuersuche. Immer gestärkt durch eine Menge von frisch gebackenem Brot (V., du bist besser als jeder Bäcker), selbst gemachter Marmelade, Wurst- und Käseplatten vom Feinsten, immer einem großen Gemüse- und Obstteller, sowie Tomaten-Mozzarella-Salat, machten wir uns auf den Weg.

Das Highlight der Burgbesichtigung in Nürnberg war - außer der überaus schönen Kulisse - die Führung zum Brunnen, die eigentlich nur dessen Tiefe demonstrieren sollte (indem zum Beispiel ein Kronleuchter bis zum Wasserspiegel hinuntergelassen wurde) bzw. den geschichtlichen Hintergrund, aber unvergesslich war, einfach weil der Burgangestellte diese Geschichte so anschaulich und unterhaltsam schilderte.

Nachdem wir an den üblichen "Touristenfängern" wie Starbuck's, den Chokolaterien und sämtlichen anderen Geschäften - ich muss zugeben: etwas schweren Herzens meinerseits - vorbeigingen, hatten wir natürlich viel mehr Zeit, uns alles anzuschauen, vom Henkerssteg, zu sämtlichen Kirchen, Brunnen, dem Turm der Sinne und vielem anderen.



Natürlich konnten wir nicht umhin, uns bei einem der bunten Stände des Altstadtfestes, die die ganze Stadt durchzogen und überall sensationelle Düfte und Lebensfreude verbreiteten, "3 im Weckla" zu holen, was - wie ich mittlerweile weiß - 3 Bratwürste in einer Semmel bedeutet.

Ein bisschen Abwechslung brachte V. - als ganz großer Geocaching-Fan - in die Besichtigungen durch auf dem Weg liegende Geocaches, die einen (auch wenn man eine Stadt schon kennt) doch immer wieder auf neue Wege aufmerksam machen. 

Auch abends waren wir draußen unterwegs, um V.'s Heimatort kennen zu lernen, der voll von hübsch restaurierten Fachwerkhäusern ist und eine Eisdiele mit unglaublich leckerem Zimteis hat (mein Dessert sonntags nach dem Mittagessen), das der Abschluss unseres langen Wochenendes bei V. war.

Der Aufenthalt war wie ein Kurzurlaub, mit viel Action tagsüber, gemeinsamem gemütlichen Frühstück und Abendbrot - ich bin immer noch begeistert von dem großen Tisch, an dem wir mit der Familie ohne Probleme Platz hatten -  und einem Abklingen des Tages mit Spielen und ganz viel Lachen!

Während ich draußen - mit meinem geliebten Notizbuch vor mir - mit dem Rest meiner heißen Schokolade -  am Tisch sitze, muss ich daran denken, wie entspannend es ist, sich einfach auf etwas einzulassen und einmal jemand anderen die Planung für ein Wochenende zu überlassen und dass ich diesen Trip noch lange im Kopf haben werde.

Ich habe V. als Mitbringsel einen größeren Glasbehälter mitgebracht, gefüllt mit auf Tonpapier geklebten Zitaten, Gedichten und Rezepten, die ich gerne mag, und die ihr hoffentlich auch eine Freude machen.

Auf jeden Fall werde ich die Fotos unserer Fünfertruppe entwickeln lassen und jedem ein paar mitbringen, aber für V. sollte es schon etwas mehr sein, als Dankeschön. Vielleicht ein kleines Album, mal sehen...
Inspiration habe ich nach diesem Wochenende genug und bei einer heißen Schokolade frühmorgens, die man in eine Decke gewickelt auf der Terrasse genießt, können einem ja nur gute Ideen kommen ;-).