Im Dezember musste ich noch Resturlaub nehmen und verbrachte
spontan ein verlängertes Wochenende bei meiner Schwester in Paris. Es
waren ihre letzten Tage dort nach einem 6-monatigen Praktikum.
Da ich
bereits vor mehreren Jahren in Paris war und damals einige der
wichtigsten Sehenswürdigkeiten (Eiffelturm, Musée d'Orsay, Centre
Pompidou, Arc de Triomphe, Notre Dame etc) besichtigt hatte, konnte ich
mir diesmal genau überlegen, was ich zusätzlich gerne sehen wollte.
Es war ein sehr sonniger Dezembertag und die
Aussicht war genial. Montmartre ist im Vergleich zu den restlichen
Vierteln nochmal ein wenig besonderer, irgendwie eine eigene Welt.
So
schlenderte ich zwischen vielen Straßenkünstlern entlang und besuchte
das Dalí-Museum. Es ist gleichzeitig auch eine Galerie und sehr schön
gestaltet.
Nun machte ich mich zu einem Vintage-Laden Chine Machine auf, den ich online entdeckt habe und konnte dort wirklich schöne
Schnäppchen ergattern. Man findet hier wirklich alles Mögliche und vor
allem auch Marken- und Designerware teilweise sehr günstig. Mit einigen
Errungenschaften machte ich mich schließlich auf den Weg zu meiner
Schwester.
Sie beschloss, mir das Bankenviertel zu zeigen, da sie in
diesem Bereich tätig ist und wir schlenderten dort durch den
Weihnachtsmarkt.
Der Louvre war natürlich Pflicht (bei meinem ersten Aufenthalt in Paris hatten die Mitarbeiter leider gestreikt). Dort verbrachte ich einen Großteil des Freitags und war vor allem auch fasziniert von der Kunst aus Ozeanien.
Danach machte ich mich auf einen Tipp meiner Schwester hin zu Shakespeare and Company auf. Dieser altertümliche Bücherladen (mit sehr vielen englischen Büchern zu meiner Freude) hielt mich eine ganze Weile gefangen. Ich kaufte zwei Gedichtbände und ließ sie original mit dem Ladenlogo bestempeln. Im oberen Stockwerk gibt es ein Zimmer mit antiken Büchern, die man zwar nicht kaufen kann, aber dort gemütlich lesen. Dort spielte auch ein Mann Klavier und die Musik klang wunderschön während des Schlenderns.
Da ich bereits einmal den Eiffelturm bestiegen und von dort aus fotografiert habe, wählte ich diesmal den Place de Trocadéro als Aussichtsplatz aus, denn von dort aus hat man einen direkten Blick auf den Eiffelturm.
Da meine Schwester tagsüber arbeiten musste, lief ich
alleine durch die Stadt und hörte mir einen Podcast nach den anderen an.
Dies lenkte deutlich von der Kälte ab und so störte es mich nie, wenn
ich ein paar Minuten warten musste.
Für den Freitagabend besorgten wir Karten für die Show im Moulin Rouge und waren von der Show, aber auch dem ganzen Ambiente im Raum total fasziniert. Besonders angenehm fand ich, dass - vermutlich weil die Karten auch ziemlich teuer sind - man das Gefühl hatte, dass alle Zuschauer wirklich begeistert von dem Abend waren.
Alle klatschten
begeistert oder sahen gebannt zu, ich sah keinen aufs Handy gucken oder
sich unterhalten. Im Vorhinein hatte ich eine Dokumentation über das
Moulin Rouge gesehen, über die Disziplin der Tänzer, aber auch die
Arbeit der Schneiderinnen, die sämtliche Kostüme nähen und reparieren,
die hauseigenen Ponys und was noch alles organisiert werden muss, damit
die Show läuft. Damals war ich so begeistert, dass ich mir dachte,
dass ich beim nächsten Parisaufenthalt dorthin gehe.
Aufgrund der Demonstrationen hielten wir uns samstags gezwungenermaßen vom Zentrum fern und bummelten durch die Gassen, kauften einige letzte Weihnachtsgeschenke und sahen uns (auf Englisch) einen Film im Kino an.
Am Sonntag besichtigten wir das Yves Saint
Laurent Museum. Es befindet sich in dem Gebäude, in dem er auch Anproben
hielt und als Designer tätig war. Das Arbeitszimmer wurde so belassen,
wie es war und war einer der inspirierendsten Räume, die ich je gesehen
habe. Der Raum war hell gehalten, aber auf den Tischen und in den
Regalen tummelten sich allerlei Schätze und Stoffe zum Kreieren von
Kleidern. Sein Schreibtisch war erstaunlich schlicht gehalten und auf
Videos sah man, wie vertieft er in seine Arbeit war.
Ausgestellt wurden
asiatisch inspirierte Kleider über die Jahrzehnte hinweg - fast alles
davon hätte man heute genau so auch auf dem Laufsteg präsentieren
können, obwohl die Modelle teilweise aus den 70ern stammten. Als
Modeliebhaberin war ich sehr fasziniert.
Das merkte meine Schwester und
besorgte heimlich eines der Fotobücher aus dem Museumsshop, das ich dann
zu Weihnachten bekam. Danach spazierten wir an der Seine entlang und
ich machte mich wieder in Richtung Flughafen auf - voller Energie und
Inspiration.
sehr schön mit deinen bildern durch Paris zu bummeln !
AntwortenLöschenliebe grüsse
mo
Was für schöne Foto, ich habe sie alle bestaunt und war in Gedanken nochmal im letzten Jahr wo ich zum ersten mal Paris besuchte. Ich hab' wohl wie Du damals alle Sehenswürdigkeiten bestaunt und fand es gerade richtig interessant was man beim zweiten Mal alles machen kann.
AntwortenLöschenLG zu Dir
Manu