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Im Mai letzten Jahres verbrachten Monsieur und ich eine Woche in Marokko.
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Bezüglich
der Reisezeit muss ich sagen, dass wir Ende Mai nach Marokko reisten.
Während dieser Zeit war Ramadan, was an sich kein Problem war, aber wir
kamen uns schon manchmal komisch vor, bei dieser Hitze zu trinken, wenn
die Einheimischen dies doch nicht durften. Es war laut der Marokkaner
mit denen wir sprachen auch unnatürlich heiß für Mai. Die Temperaturen
lagen tagsüber bei ca. 40°C. Sollte man viele Ausflüge machen wollen,
wäre 1-2 Monate früher sicher besser. Dafür benutzten wir zum Abkühlen
gerne den Pool im Innenhof unseres Riads.
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Wir buchten
insgesamt 2 Riads in Marrakesch über AirBnB*, da wir zwischendurch ein
paar Tage in Fès verbrachten. Beide gefielen uns sehr und wir würden sie
jederzeit weiterempfehlen. Es sind jeweils Bed and Breakfasts, in denen
man morgens von den Köchinnen ein ausgedehntes Frühstück inklusive
einheimischer Leckereien wie Fladen, Pfannkuchen, Spiegelei, Gebäck mit
Marmelade und frisch gepressten Orangensaft sowie Minztee bekommt.
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Die ersten Tage verbrachten wir in
dieser Wohnung*.
Sie liegt wirklich mitten in der Medina, was wir uns auch so wünschten,
um das "echte" marokkanische Leben kennen zu lernen. Als wir einmal für
einen Museumsbesuch die Medina verließen, sahen wir riesige
Hotelkolosse außerhalb der Mauer und fanden unsere Wahl der
einheimischen Hotelzimmer mit dem traditionellen Frühstück und
Abendessen viel besser. Den zweiten Aufenthalt verbrachten wir in
dieser Wohnung*.
Zu Abend aßen wir dann in einem der vielen Dachterrassenrestaurants mit
wunderbarer Aussicht und vielen Lichtern um uns herum. Wir bekamen
keine Touristenküche sondern die typischen Gerichte wie Couscous oder
Tajine.
An einem Vormittag hatten wir
über AirBnB* einen marokkanischen Kochkurs bei der Köchin Najlae*
gebucht. Sie nahm uns wie Freunde in ihrem Haus auf und zeigte uns, wie
man Minztee zubereitet, wie man Tajine mit Hühnchenfleisch und
vegetarische Tajine kocht sowie gefüllte Teigrollen mit gebratenem
Gemüse und eine passende Nachspeise. Dies machte total Spaß. Nicht nur
lernten wir etwas über die marokkanische Küche sondern auch über die
Traditionen.
Najlae ist ungefähr in meinem Alter und so waren wir sehr
neugierig aufeinander und beantworteten uns gegenseitig unsere Fragen.
Ich war beeindruckt von ihrem Mut, über Kurse zum gemeinsamen Einkommen
beizutragen. Da Ramadan war, durfte Najlae natürlich nichts zu sich
nehmen. Allerdings verriet sie mir, dass es Köchen erlaubt ist,
abzuschmecken, wenn sie es anschließend wieder ausspucken.
Sie bot uns
an, dass wir uns jederzeit melden können, falls wir etwas auf den
Märkten erwerben wollten, damit sie für uns den richtigen Preis
herausfand und wir nicht betrogen werden konnten. Immer, wenn man seinen
Urlaub an einem fremden Ort verbringt, sind es die Begegnungen mit
anderen Menschen, die einem am meisten im Gedächtnis bleiben und dieser
Kochkurs gehört auf jeden Fall dazu.
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Weiterhin besuchten
wir in der Medina auch das Maison de la photographie mit seinen tollen
Fotos, einer Filmvorführung und einem Café auf der Dachterrasse.
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Le
Jardin Secret stellte eine gekühlte Ruheoase in der nachmittäglichen
Hitze dar und wir schlenderten lange zwischen den Kakteen und
Olivenbäumen entlang und tranken Minztee auf der Dachterrasse.
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Gleich
am ersten Tag wirkten wir etwas verloren auf unserer Suche nach dem Weg
und fielen natürlich gleich auf einen Guide herein, der uns zwar zu den
Gerbereien führte, aber natürlich dafür auch Geld wollte. Erst nach ein
paar Tagen wussten wir, wie man solche Angebote vehement ablehnt und
auch die Taxifahrer radikal herunterhandelt. Am besten ist es, die
Hotelangestellten vorher zu fragen, wie viel ein Taxi zum Bahnhof kosten
sollte und dann auch darauf zu bestehen. Weil ich die aufdringliche
Art, Waren zu verkaufen nicht besonders mochte, war mir einfach auch
nicht nach dem Erwerb von Souveniren zumute. Schade eigentlich bei so
vielen schönen Dingen.
Werbung, unbezahlt.